CLIANDER - Instrumentale Lounge Musik & Nu Jazz

„Cliander knüpft auf seinem Debutalbum „Cliandissimo“ einen durchgängig warmen, musikalischen Teppich zum darauf herumräkeln und zur meditativen Einkehr. Beim Hören entsteht ein schöner Einrichtungsgegenstand, den man an einen besonderen Platz im Zimmer stellt, eine neue Art Musique d´ameublement, um eine behagliche, aber auch wohltuend anregende, Atmosphäre des Wohlfühlens zu schaffen.“

Clianders Musik fällt unter den Oberbegriff Lounge. Sie ist in ihrer offenen instrumentalen Architektur mit wiederkehrenden elektronischen Elementen und akustischen Improvisationen am ehesten der Stilrichtung Nu Jazz zuzuordnen.

Ein Schwerpunkt liegt auf den Tasteninstrumenten, vor allem aus den Siebzigern: vom Rhodes, Yamaha CP 70 über Synthesizern bis zu modernen Samplern.

Gegensätze von breiten orchestralen Texturen zur Ästhetik eines Pianotrios bieten dem Hörer ein weites musikalisches Spektrum, das sich unterhaltsam
in der Balance hält. Klassische analoge Klänge werden in digitale Strukturen integriert und so aufbereitet, dass sie homogen und lebendig klingen.

Kurz gesagt geht es um die musikalische Synthese aus organischen und technischen Elementen.

Das Resultat hat nicht nur Raum füllenden Lounge-, sondern auch erzählenden Charakter, erinnert zwischenzeitlich an Film- oder Wellnessmusik. Sie geht aber weit über ihre Grenzen hinaus bis zur kurzeitigen Ekstase.
Auch kommen Klassikfreunde, durch die zum Teil mit klassischen Streichern
und Orchesterinstrumenten arrangierten Tracks auf ihren Geschmack.

Funktionale Rhythmusgitarren, gelegentliche Bläsersätze als Weckruf und eingängige Bassfundamente runden die Arrangements ab. Die modernen Grooves, gewürzt mit detailreicher Perkussion, sind zum Teil dem House
entlehnt oder Pop, Jazzrock, Latin bis hin zum Reggae.

Clianders stilistische Ausrichtung sorgt für viele Überraschungsmomente und zeigt auch bei den formalen Anordnungen neben klassischen Songstrukturen offene Formen, die sich nur auf einen Akkord beziehen.

„Den elf Tracks wohnt eine Vitalität inne, die die Lebensfreude meist mehr oder weniger an einen Fluss der Ruhe siedelt.“

Das Album trägt die klare Handschrift der beiden Produzenten, Manfred Brandt und Axel Kaapke, die sich seit Entstehung Clianders vorgenommen haben, Impressionen einzufangen, denen eine kleine Idee zu Grunde liegt und deren spielerische Ausgestaltung das Ziel ist.

Entscheidend ist, dass der Flow eines spontanen Einfalls, der auch als Zufall bezeichnet werden kann, nur einen Bruchteil des kreativen Gesamtprozesses in Anspruch nimmt, absichtlich vollkommen absichtslos hörbar wird und im weiteren Verlauf seiner Ausarbeitung im Sinne der ursprünglichen Idee ausgedehnt und verwirklicht wird.

Kriterium ist, was gefällt und unterhält.